Wärmeverbunde

Wärmeverbund Doppleschwand

Die Biosphäre Berg-Käserei Entlebuch AG in Doppleschwand beabsichtigt ihre Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien umzustellen. Durch eine etwas grössere Auslegung sollen auch kommunale und private Gebäude im Dorfzentrum von der erneuerbaren Wärme profitieren. Wir prüften für die Gemeinde Doppleschwand die Machbarkeit und begleiten die Realisierung.

Ausgangslage

Mit der geplanten Umstellung ihrer Wärmeerzeugung von Öl auf Holz schafft die Biosphäre Berg-Käserei Entlebuch AG in Doppleschwand die ideale Voraussetzung um auch die Wärmeversorgung weiterer Liegenschaften im Dorfzentrum zu dekarbonisieren. Insbesondere für die gemeindeeigenen Liegenschaften ist der Anschluss an einen Wärmeverbund die beste Lösung.

Machbarkeitsstudie Wärmeverbund

2021 prüften wir die technische, organisatorische und wirtschaftliche Machbarkeit eines Wärmeverbundes von der Käserei in Richtung Dorfzentrum. Mit einer GIS-basierten Analyse wurden verschiedene Leitungsführungen und Anschlussdichten simuliert. Als Datengrundlage für den Energiebedarf stützten wir uns auf die regionale Energieplanung der UNESCO-Biosphäre Entlebuch, welche wir im Jahr 2020 durchführen durften. Die Analyse zeigte, dass ein Wärmeverbund bei einer hohen Anschlussdichte sowie der Nutzung von Synergien wirtschaftlich betrieben werden kann.

Informationsveranstaltung «erneuerbar heizen»

Im März 2022 wurde die Bevölkerung von Doppleschwand im Rahmen eines Info-Anlasses über erneuerbare Heizsysteme, Beratungsangebote sowie Fördermöglichkeiten beim Heizungswechsel informiert. Ebenfalls wurden die Resultate der Machbarkeitsstudie für den Wärmeverbund präsentiert und das weitere Vorgehen vorgestellt. Der Anlass wurde von EnergieSchweiz gefördert. Wir waren dabei für die Ausschreibung, die Referate, die Durchführung sowie für das Reporting gegenüber dem BFE zuständig.

Vertieftere Abklärungen

Alle Liegenschaftseigentümer:innen im ausgeschiedenen Verbundsperimeter wurde schriftlich kontaktiert und nochmals über das Projekt informiert. Um die Datengrundlage bezüglich Energiebedarf zu verbessern, wurde bei interessierten Hausbesitzer:innen eine Impulsberatung durchgeführt. Wir erarbeiteten ebenfalls einen ersten Entwurf für ein mögliches Tarifmodell und zeigten so den potenziellen Wärmekund:innen auf, mit welchen Kosten ein Anschluss an den Wärmeverbund verbunden ist.

Projektierung und Realisierung

Im Rahmen der Begleitung der Projektierung und Realisierung waren wir verantwortlich für die Erstellung des Businessplans und daraus abgeleitet für die Festlegung des definitiven Tarifmodells. In Zusammenarbeit mit der Rudolf & Bieri AG entwickelten wir ein Vertragsmodell mit einem Wärmeproduktions- und Wärmeliefervertrag welches die komplexe Schnittstellenstruktur abbildet. Des Weiteren waren wir für die Einholung der Fördergelder bei KliK sowie bei der Berghilfe zuständig und wir unterstützten die Gemeinde Doppleschwand bei der Auftragsvergabe für die Fachplanung des Wärmenetzes.

Bildhinweis

Dorfzentrum Doppleschwand mit der Kirche, sowie den gemeindeeigenen Bauten welche Ankerkunden des Wärmeverbunds darstellen. (Bild: Michelle Felder)