Ziele
Im Zusammenhang der Vernehmlassung zur Revision der Energieverordnung (EnV) und der Energieförderungsverordnung (EnFV) wurde vorgeschlagen, einen Bonus für PV-Anlagen auf Dächern und Fassaden zu sprechen, die das Flächenpotenzial maximal ausnützen. Im Auftrag des Bundesamts für Energie zeigten wir zusammen Dr. Christof Bucher von der Berner Fachhochschule in einer im Jahr 2022 publizierten Studie auf, welche Fragen im Rahmen dieses Ansinnens geklärt und definiert werden müssten und inwiefern ein solcher Bonus umgesetzt werden könnte.
Hintergrund
Um die Ziele der Energieversorgung zu erreichen, müssten 10 mal mehr PV-Anlagen gebaut werden, als heute bereits bestehen. Dies bedeutet auch, dass geeignete Dächer und Fassen möglichst effizient genutzt werden müssen. Dies ist aber nur teilweise der Fall, weil insbesondere kleinere Anlagen so dimensioniert werden, dass der Eigenverbrauchsanteil möglichst gross ist. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde vorgeschlagen, die Energieförderungsverordnung (EnFV) zu erweitern.
Erarbeitete Studie
In einer Studie wurde aufgezeigt, welche Fragen für die Umsetzung eines solchen Bonus für «volle Dächer» geklärt werden müssten, so beispielsweise verschiedene Definitionen (maximales PV-Potenzial, Ausnützung des PV-Potenzials) oder die Lösung von Widersprüchen mit raumplanerischen Vorgaben oder mit anderen Nutzungsansprüchen. Auf dieser Basis wurde ein möglicher Verordnungstext skizziert und von einer Expert:innengruppe beurteilt. Aufgrund des hohen administrativen Aufwands (Beurteilung von Fotos und Plänen) lehnten die Expert:innen den EIV-Bonus für voll ausgenutzte Dachflächen ab.
Die Studie kommt zum Schluss, dass das Thema der nicht vollständig belegten Dächer zwar wichtig ist, ein Förderbonus jedoch nicht praktikabel ist. Andere Ansätze wie die Förderung im Rahmen von energetischen Sanierungen sollten jedoch geprüft werden. Zudem soll mittels Sensibilisierungskampagnen Bewusstsein bei der Eigentümerschaft geschaffen werden.
Unsere Leistungen
Als Co-Autor:innen von Dr. Christof Bucher, Professor für Photovoltaiksysteme an der BFH verfassten wir die beschriebene Studie. Zudem waren wir für die Umsetzung der Online-Umfrage bei den Expert:innen verantwortlich.
Photo: Dr. Christof Bucher, BFH